Nachtwanderin
  SPIRITUELLES
 

GOTT

Auf meinem Weg zu dir
seh  ich reich gefüllte Kornkammern,
die das Hungertuch der Welt verhöhnen.
Ihre Saat ist mehr Fluch als Segen.
Sie kann die Tränen der Mütter nicht trocknen,
es werden immer mehr,
die ihre Kinder zu Grabe tragen.

Auf meinem Weg zu dir
seh ich Blumen aus Samt und Seide.
Sie duften nicht und tragen ewig
den Schein unvergänglicher Schönheit.
Wie schön ist es
eine welkende Blume in der Hand zu halten,
ihr Leben zärtlich auszustreichen.

Auf meinem Weg zu dir
seh ich ein Zeichen zu meinen Füßen.
Es führt mich zum Fluss der Gedanken,
der mich mitreißt bis zur Pforte meiner Seele.
Hier umfängt mich Stille, reinste Klarheit.
Ich spüre ihre Tiefe und tauche hinein.
Offenbarung säumt meinen Weg.

Auf meinem Weg zu dir
seh ich viel Leid aber auch Schönheit,
die so bizarr das Leben durchdringen.
Ich lass mich nieder im Schoß der Natur
und fühl, ich bin angekommen.
Du selbst bist das Leben. Ich atme dich ein-
jeden Tag immer wieder neu.

(K. Magirius, 15. Juni 09 )


IM TAL DES MONDES

Im Tal des Mondes
hör ich ganz leise
eine längst vergessene
alte Weise.

Verborgenes Sein
erfüllt den Klang,
Es ist ein einziger
Seelengesang.

Strahlende Lichter
entfalten ihr Kleid,
durchbrechen die Grenze
zur Ewigkeit.

Vom Zauber berührt
lass ich mich nieder
und lausche der Ahnen
selige  Lieder.

Ein Zweifler wird das
jetzt hinterfragen -
hier kommt eine Weisheit
schwer zum Tragen.

Wer stets hinterfragt,
dem bleibt er verborgen -
der Zauber von Gestern ,
von Heute und Morgen.
(Kerstin Magirius, 30.09.09 ) 

 
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